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Prinzenraten

Zwei Hofmarschälle an der Seite der Tollität

Beckum. Wer wird neuer Beckumer Stadtprinz in der Session 2024 und tritt die Nachfolge von Ralf II. (Gailus) an? Diese spannende Frage zieht in der Püttstadt große Kreise. Jetzt sind es nur noch 14 Tage, bis die neue Tollität in Amt und Würden ist. Am Samstag, 27. Januar, pünktlich um 20.11 Uhr, wird der Stadtprinz auf der Bühne im Kolpinghaus die Regentschaft in der westfälischen Karnevalshochburg übernehmen.

Einer seiner zahlreichen Vorgänger war vor genau 50 Jahren sicher genauso nervös und voller Vorfreude wie der jetzt zu kürende Regent. Und spannend war das Prinzenraten in der Püttstadt auch damals, ehe im Jahr 1974 eine Tollität aus Beckums „schöner Tochter“ Vellern auf dem Prinzenthron Platz genommen hatte. Josef II. (Höner) wurde während der Prunksitzung im Kolpinghaus proklamiert.

Die Beckumer Tageszeitung „Die Glocke“ berichtete darüber am 25. Februar 1974 mit der Schlagzeile „Biäkem steiht kopp, ut Spaß anne Freud“, nachdem der Stadtprinz Josef II. am Sonntag, 24. Februar 1974, um 16 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf einem knallgelben Altwagengespann aus Richtung Vellern zur Eroberung der Stadtgewalt vor dem karnevalsblau getünchten Rathaus eingetroffen war.

„Nu häw ick et schafft, nu bin ick de Erste un nich mähr de Diärde“, triumphierte Prinz Josef II., als er mit der „Rumskedi“-Unterstützung seines Elferrats und der jubelnden Menge den Rathausschlüssel erobert hatte. Durch die Verpflichtung des Stadtkämmerers Ferdi Wiedau zu seinem Hofmarschall war der Beckumer Narretei der Zugang zum großen Geld der Stadt verschafft. An den drei tollen Tagen „steiht Biäckem nu kopp, ut Spaß anne Freud“. Das Sessionsmotto 1974 lautete „Vandage haut hei no mol ürnlick ran“.

So ging die Tollität Josef II. (Höner) mit seinem Hofmarschall Ferdi Wiedau und dem Stadtelferrat aus den Reihen der „Beckumer Ratsmitglieder“ in die 750-jährige Stadtgeschichte Beckums ein, denn die Püttstadt feierte 1974 das große Stadtjubiläum. Im Elferrat waren Anton Laukötter, Fritz Schulze Oenkhaus, Hans Lehrke, Georg Arnkens, Wilhem Hügemann, Karl Lukas, Heinrich Marke, Schulte Eppendorf, Wilhelm Heiligers, Rudolf Thiele und Hans-Josef Frochte.

Der Stadtprinz 2024 wird nach seiner Proklamation ebenfalls dafür sorgen, dass die ganze Stadt Kopf steht. Und auch er besteigt den Narrenthron in einem Jubiläumsjahr: 800 Jahre Stadt Beckum. Die Tollität hat zwar keinen Stadtkämmerer an ihrer Seite, dafür kann sie sich auf die Unterstützung von gleich zwei Hofmarschällen verlassen. Der neue Prinz ist in seiner Heimatstadt in vielen Bereichen bekannt und aktiv, und er ist auch im Sport eine feste Größe. Von seiner Frau hat er bereits für die tollen Tage frei bekommen, so dass er mit dem roten Feuerwehrauto Tag für Tag zu Hause abgeholt werden kann. Ob das Wohnhaus wieder im Beckumer Süden liegt, verraten die Präsidenten noch nicht.

Tipps auf den neuen Stadtprinzen werden ab heute beim Prinzenraten im Hotel Samson, Hühlstraße 12, angenommen.

1974 Josef Höhner 2.jpg

Vor 50 Jahrzehnten, also im Jahr 1973, wurde Josef II. (Höner) im Kolpinghaus

zum Beckumer Stadtprinzen proklamiert.

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